Tour de Energie – Göttingen

Anfang des Jahres – das erste richtige Radrennen für mich…Aufregung!

Ich war am Vortag als leider einziger Team-Vertreter nach Göttingen gekommen, um die Akkreditierung entspannt und den Wettkampf am Sonntag in Ruhe angehen zu können.

Dabei nutzte ich die Gelegenheit bei einem Time Trial mitzumachen – eine schnelle fliegende Runde auf einem Benotti. Es war ein beeindruckendes Gefühl für mich: gerade in Göttingen angekommen, setzte ich mich mit Straßenklamotten auf ein neues Rad, welches ich nach 2 gefahrenen Runden auf der dritten so schnell wie möglich bewegen sollte und dies bei meinem Debüt auf einer Radrennbahn. Aerodynamik? Nicht vorhanden. Zeit? Egal! Spaß und Motivation für morgen? Maximal…

Nach diesem Vorgeschmack wurde der Nachmittag entspannt bei einer Pizza ausklingen gelassen und das Trikot für den großen Tag vorbereitet.

Und dann war er auch schon da…der erste Wettkampftag. Früh aufgestanden, üppig gefrühstückt und Rad vorbereitet, das war der erste Fahrplan.

Schon wurde zum Start gerollt. Gemeldet mit einer Durchschnittsgeschwindigkeit von 31km/h, erwischte ich einen der hinteren Startblöcke. Wie sich herausstellte, war sowohl der Schlachtplan als auch die gemeldete Geschwindigkeit, äußerst konservativ gesteckt.

Als es „endlich“ losging, startete jeder Block mit einem Neutralisierten Start auf den ersten Kilometer. Doch dann ging es endlich los. Etwas zu motiviert und wie von mir bekannt ohne Powermeter fuhr ich die erste Hälfte der Strecke mit einem 37er Schnitt und sprang von einer Kleingruppe zur nächsten. Es machte Spaß und ich kam schnell in einen Rausch. Die Hügel, die Göttingen umgeben fuhr ich schnell und ließ keinen an mir vorbei – im Gegenteil: ich spülte mich an diesen weiter nach vorne. Überrascht war ich davon, bin ich als Kenner des Hamburger Umlandes kaum Anstiege gewohnt.

Gepusht haben mich auch motivierende Nachrichten, die ich während des Rennens auf meinem Garmin empfangen habe. Danke an dieser Stelle für die Motivationsspritzen.

Tribut musste ich dann aber der „Bergwertung“ zollen. Schaffte ich auch diesen Anstieg nach persönlichem Ermessen auch in einer guten Form, merkte ich diesen jedoch auf der verbliebenen Strecke. Leichte Krämpfe begleiteten mich ab diesem Zeitpunkt.

Die Strategie wandelte sich folglich dahin, dass ab sofort an Hinterrädern gelutscht wurde 😉

Ich verbiss mich in die verbliebene Distanz und konnte mich zuletzt in einer 30-Mann Gruppe halten. Durch den kleinen vorbereiteten Spicker am Lenker wusste ich, wann ich mich nach vorne schieben musste, und konnte dann auf den letzten 300 Metern noch einen Sprint fahren.

Nach der ersten Zeit als Solo-Pacer, den Bergtorturen und dem Krampf-Kampf zum Schluss war ich glücklich, aber auch sehr kaputt endlich im Ziel angekommen.

Kurzgefasst war es ein sehr windiges, hügeliges Rennen mit 1200 Höhenmetern, 100 Kilometern, welches ich mit einer Zeit von 3:00:21 Stunden und damit einer Durchschnittsgeschwindigkeit von 33,2 auf dem 95. beendete.

Was ein Einstand in Wettkämpfe! Ich bin motiviert für mehr! Cyclassics ich komme!

Jasper